Kubik Club Tour - WeltweitBeschreibung
Als Kubik Berlin feierte das „sonderbare Würfelgebäude“, in dessen Inneren ein ungewöhnlicher Open-Air-Club beheimatet ist, Premiere. Nicht ohne konzeptionelle Zielsetzung wurde die Installation seinerzeit auf einer Brachfläche an der Spree realisiert. Die Entwickler des Kubik, die im Städtebau beheimatete Architektengruppe Modulorbeats, möchten mit Ihren Entwürfen auf schicke Weise Architektur und Urbanismus vereinen. „Die Tanks, die normalerweise in der Chemieindustrie zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten verwendet werden, lagerten auf einem alten Filmgelände. Mit kleinen Details kann man einen ganzen Bezirk verändern, und die müssen oft nicht mal teuer sein" erläutert Jan Kampshoff, einer der Kubik-Architekten. Mit Kubik verwandelt sich ein städtebaulich vernachlässigter Ort in ein illuminiertes und hochfrequentiertes Kunstwerk. Wo könnte eine solche Raumskulptur besser positioniert sein, als in der Bundeshauptstadt Berlin, dachte sich Event-Managerin Silvana de Hillerin während eines zufälligen Gespräches mit dem Architekten Fabian Horst (Modulorbeat), der ihr von neuartigen Wassertanks erzählte. Schnell war für die Veranstalterin klar: "Das machen wir in Berlin". Kaum zwei Monate später am 14. Juli öffnete der erste Kubik, ein Lichtraum aus 144 Kunststoff-Tanks, erstmalig seine Pforten für die begeisterte Öffentlichkeit. Inzwischen ist die Idee „Kubik“, die mit geringen Budget und nur durch die Beanspruchung des kompletten Freundeskreises realisiert werden konnte, zum europaweit angefragten Clubkonzept herangewachsen. Über das Büro Balestra-Berlin werden internationale Anfragen bearbeitet und die zukünftigen Standorte wie aktuell zum Sonar-Festival in Barcelona oder zur Architekturtriennale in Lissabon definiert. Die Basis der dynamischen Raumskulptur Kubik bilden handelsübliche Wassertanks, wie diese im Industriebedarf üblich sind. Die stapelbaren Kunststofftanks sind mit Metallverstrebungen ummantelt, welche die den Tanks die nötige Stabilität verleiht. Diese Behälter werden entsprechend des Veranstaltungsortes jedes mal neu konzipiert, so dass jeder Kubik eine individuelle Architektur aufweist. Die Illumination erfolgt über handelsübliche 150W-Leuchtmittel, ausgestattet mit einem digitalen Dimmer zur Helligkeitssteuerung und einem Farbfilter. Die herkömmliche Glühbirne, die wegen der Diskussion um Energiesparleuchten beinah schon in gesellschaftlichen Verruf geraten ist, zeigt nicht nur bei dieser Installation ihre nicht zu ignorierende Qualität. Eine einzelne dieser Glühbirnen reicht aus einen kompletten, 1000 Liter fassenden Tank stilvoll zu beleuchten. Und im Gegensatz zu Energiesparleuchten ist sie mit handelsüblicher Technik zu dimmen. Am Beispiel der Installation in Barcelona, dem derzeit mächtigsten Kubik mit 270 Tanks, errechnet sich hier eine Gesamtleistung von maximal 40 kW. Wenn man berücksichtigt, dass selten alle Leuchten zeitgleich leuchten, und die digitalen Regelkreise die Gesamtleistung beeinflussen, errechnet sich eine durchschnittliche Leistung von 12-18 kW für den Club. Im direkten Vergleich mit Scheinwerfen die üblicherweise in Diskotheken, TV- und Bühnenshows zum Einsatz kommen, und ausgestattet mit nicht-dimmbaren Tageslichtleuchtmitteln von ca. 1200 Watt je Gerät, könnte sich Kubik mit dieser Energiebilanz gar für einen der gängigen Umweltpreise bewerben. Für die Ablaufsteuerung der einzelnen Leuchtmittel wählte Lichtplaner Andraes Barthelmes (lightLife, Köln) ein e:cue-System, eine softwarebasierte Lichtsteuerung für Architektur- und Bühnenanwendungen. Speziell für die akustische Synchronisierung mit den Klängen der Vj´s und DJ´s hat Michael Thies von der Kunsthochschule für Medien in Köln ein Audioanalysetool mit Max/MSP entwickelt. Max/MSP sendet MIDI-Noten und triggert die e:cue-Steuerung über die vorprogrammierte Basissequenzen und einzelne Lichtstimmungen ausgegeben werden. Die Regelkreise mit je 25 Kanälen zu je 150 Watt werden über DMX 512 gesteuert. Glaubte man bisher, dass Public Viewing, Open-Air-Kino oder Festivals zu den Spitzenreitern im Angebot der hochsommerlichen Außenveranstaltungen gehören, dem zeigt die Rauminstallation Kubik auf beeindruckende Art und Weise wie sich Clubarchitektur, urbane Brachflächen und Freizeitverhalten neu darstellen lässt. In den Farben Grün, Blau und Lavendel illuminierte Kuben, Menschen, die im Inneren dieses Lichtkunstwerks zu Minimalelektro-Musik tanzen, oder Gäste die einfach an der Bar die Atmosphäre genießen. „Seltsam geborgen fühlt man sich in dem leuchtenden Raum, der den Blick zum Himmel offen lässt“, so eine Besucherin. Details
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